Tuesday, January 02, 2007

Zehn Schritte, um sich den Misserfolg zu sichern!

Sich Ziele zu setzen, ist ja ganz nett; aber vielleicht wollen Sie es dabei belassen und lieber doch nicht erfolgreich sein? Ihr Erfolg bestünde dann darin, Ihre Ziele nicht zu erreichen. Also: Weiter im selben Trott. Falls Sie zu dieser Gruppe Menschen gehören, hier einige Tipps, wie Sie alles beim Alten belassen können:


1. Erstellen Sie möglichst vage Ziele – Am besten verwenden Sie dabei Adjektive im Stile von „mehr“ oder „ein bisschen“ ... Ein Ziel wie „ich möchte mehr Geld verdienen“ oder „ich möchte ein bisschen abnehmen“ wird hier auf jeden Fall gewährleisten, dass Ihre Erfolge im minimalen Bereich bleiben. Sie brauchen nur wischi-waschi-mäßig genug zu formulieren.


2. Achten Sie darauf, dass Ihre Ziele schwer vorstellbar sind – Hier könnten Sie zum Beispiel die Einzelheiten immer wieder verändern, das macht das Visualisieren schwierig. Nehmen wir wieder ein Beispiel: „Ich möchte einen roten, blauen oder gelben Sportwagen oder vielleicht auch einen Fiat Panda“. Mit einer solchen Formulierung wären Sie auf den richtigen (Holz-)Weg. Prägen Sie sich dieses Ziel fest ein, um sich zumindest die Chance für einen gebrauchten Getz zu sichern.


3. Denken Sie möglichst negativ über Ihre Ziele und zerreden Sie sie völlig – Dabei helfen Ihnen Begriffe wie „unmöglich“ oder „zu schwierig“ oder auch „aussichtslos“. Vielleicht wäre ein passendes Ziel für dieses Jahr „Eine Beförderung ist sowieso aussichtslos, ich kann froh sein, wenn Sie mich nicht hinauswerfen“?


4. Planen Sie auf keinen Fall Zwischenschritte – Das würde Ihnen die Sponaeität nehmen. Also am besten alles auf einmal, nach dem Motto: „Nächtes Jahr um diese Zeit werde ich doppelt so viel verdienen“. Und dann belassen Sie es dabei. Vermeiden Sie es, sich aufzuschreiben, was Sie dafür zu tun hätten. Betrachten Sie das Ziel einfach als Wunsch. Und damit basta. Zwischenschritte würden Sie nur verwirren und zu unnötigen Handlungen verleiten. Sie würden sich dann vielleicht sogar auf den Erfolg zubewegen, was Sie ja auf jeden Fall vermeiden wollen.


5. Reden Sie viel – tun Sie wenig – Das ist wesentlich einfacher. Und auf diese Weise weiß auch gleich jeder Bescheid. Pflegen Sie viel Austausch mit flüchtigen Bekannten und diskutieren Sie sich weit weg abspielende Angelegenheiten mit der gebotenen Ernsthaftigkeit. Vor allem sollten Sie diese Leute wissen lassen, was Sie eines Tages Großes leisten werden. Aber durchkreuzen Sie sich nicht Ihre eigenen Pläne durch Produktivität. Das wäre fatal!

Merke: Die Aktion ist Ihr Feind!
Ausreden sind Ihre Verbündeten!


6. Warten Sie ab, bis Sie genügend Motivation aufgebaut haben – Es ist einfach zu schwierig, ein Aktienfondskonto zu eröffnen oder eine halbe Stunde an die frische Luft zu gehen. Vielleicht ein andermal. Eile mit Weile! Das verschafft Ihnen inneren Frieden und die Gewissheit, dass Sie eines Tages vielleicht doch noch etwas beginnen. Aber jetzt nicht. Die Zeit ist noch nicht reif und überhaupt sind Sie einfach nicht richtig motiviert.


7. Setzen Sie auf keinen Fall Termine – Damit brächten Sie sich nur unnötig unter Druck. Das brauchen Sie sich ja nun wirklich nicht anzutun! Immerhin wollen Sie jeglichen Fortschritt ja vermeiden. Jeder Termin oder Stichtag birgt in sich die Gefahr, doch noch aktiv zu werden. Also: lieber nicht! Besser aufschieben und auf Nummer Sicher gehen!


8. Schreiben Sie sich auf, wieso es unmöglich ist – Endlich gelangen wir in den gedanklichen Bereich des Scheiterns. Damit haben Sie eine der größten Waffen gegen den Erfolg auf Ihrer Seite. So können Sie Hoffnung, Begeisterung und Optismus den Garaus machen! Je länger Ihre Liste der Gegengründe, umso ferner rückt das Ziel. Was Sie ja schließlich wollen. Nicht verzagen. Es fallen Ihnen bestimmt noch weitere Gründe ein! Erfinden Sie notfalls einfach irgendetwas.


9. Nicht ein Minimum an Studium – Machen Sie die Dinge lieber aus dem Effeff. Falls Sie überhaupt einmal ein E-Book bestellen sollten, lassen Sie es auf Ihrem Computer und kümmern Sie sich nicht mehr darum. Damit soll’s genug sein. Wieso auch noch ausdrucken, durchdenken oder umsetzen? Schiere Zeitverschwendung! Statt sich auf die Schultern anderer zu stellen, sollen die sich doch auf Ihre stellen! Die haben sicherlich ohnedies bloß Glück gehabt! Lesen Sie nie etwas, das Sie weiterbringen könnten! Ehrensache!


10. Denken Sie an Gott-weiß-was – nur nicht an Ihr Ziel! Auch dies ist eine Erfolgsstrategie, die Sie dem Scheitern rasch und sicher näher bringt. Niemals an die eigenen Ziele denken! Warum sich denn damit abplagen, wo es doch ständig so schöne Wiederholungen im Fernsehen gibt? Darauf sollten Sie Ihre Zeit verwenden – das ist wesentlich interessanter als das eigene Dasein. Wieso denn anstrengen, wenn’s auch leicht geht?


Nun ja, das hört sich vielleicht nach viel Arbeit an. Zehn knüppelharte Schritte, um sich sein eigenes Scheitern zu sichern! Keine Bange! Es ist zu schaffen! Millionen von Menschen gelingt es Jahr für Jahr.
Drucken Sie sich diese Zeilen aus und hängen Sie sie im Badezimmer auf. Ein weiteres Exempar an Ihrem Arbeitsplatz. Lesen Sie sie immer wieder. Tag für Tag! Solange, bis Ihnen diese Prinzipien in Fleisch und Blut übergegangen sind. Sie können ein Niveau des Misserfolgs errreichen, an das Sie bislang in Ihren kühnsten Alpträumen nicht gedacht haben!

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